Gerhart Eisler

deutscher Journalist und Politiker; Mgl. des Parteivorstandes der SED und der Volkskammer 1949/50; Informationsminister 1949-1952; Vors. des Staatl. Rundfunkkomitees ab 1962; Mgl. des Zentalkomitees der SED 1967/68

* 20. Februar 1897 Leipzig

† 21. März 1968 Jerewan (Sowjetunion, heute Armenien)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 20/1968

vom 6. Mai 1968

Wirken

Gerhart Eisler wurde am 20. Febr. 1897 als Sohn eines ab 1901 in Wien tätigen Philosophieprofessors in Leipzig geboren. Sein Bruder war der ebenfalls kommunistisch eingestellte Komponist Hanns Eisler. Er besuchte das Gymnasium und die Universität in Wien. Dann nahm er von 1914-18 am ersten Weltkrieg in der österreichischen Armee teil, wurde zum Offizier befördert und wiederholt ausgezeichnet.

Nach Kriegsende verschrieb er sich dem Kommunismus und betätigte sich seit 1918 als KP-Funktionär in Österreich und Deutschland. Von 1922-23 war er Redakteur der "Roten Fahne" in Berlin, wo seine 1961 verstorbene Schwester Ruth Fischer, geb. Eisler, in den 20er Jahren eine führende Rolle in der KPD spielte. Sie brach jedoch später mit Moskau, wurde 1927 aus der KPD ausgeschlossen, blieb aber lebenslänglich den Ideen des Kommunismus treu und befaßte sich in Amerika und Frankreich mit Studien über den Weltkommunismus.

E. selbst wurde 1923 Leiter der Sächsischen Staatskanzlei. 1928 war er ...